Lektionen aus der Geschichte
Lessons from History
Die Verunsicherung angesichts von KI erinnert an frühere Epochen, in denen Technologie die Arbeitswelt umwälzte.
Die Weberaufstände des 19. Jahrhunderts zeigen, wie Menschen reagierten, als Maschinen ihre Handwerkskunst bedrohten. Die Industrialisierung vernichtete Millionen traditioneller Arbeitsplätze – und schuf neue, ungeahnte.
Die Einführung des Computers in den 1960ern löste ähnliche Ängste aus. Würden Buchhalter, Sekretärinnen, Sachbearbeiter überflüssig? Teilweise ja. Aber es entstanden ganz neue Berufsfelder: IT-Spezialisten, Datenanalysten, Webdesigner.
Was lernen wir daraus? Erstens: Technologischer Wandel vernichtet Jobs – und schafft neue. Die Bilanz war historisch oft positiv, aber mit erheblichen Übergangskosten.
Zweitens: Die Übergangszeit ist hart. Menschen, deren Qualifikationen entwertet werden, leiden real. Umschulung dauert Jahre. Nicht jeder schafft den Sprung.
Drittens: Die Gewinne sind ungleich verteilt. Manche profitieren enorm, andere verlieren. Ohne politische Steuerung verschärft Technologie oft Ungleichheit.
Die KI-Disruption ist anders in einem Punkt: Sie betrifft erstmals auch hochqualifizierte kognitive Arbeit. Aber die grundlegenden Dynamiken – Vernichtung und Neuschöpfung, Gewinner und Verlierer – bleiben dieselben.



