Identität ohne festen Kern
Identity Without a Fixed Core
Wir sprechen von "mir" und "meiner" Identität, als wäre da ein fester Kern, der sich durch die Zeit zieht. Aber wenn du genauer hinschaust, findest du diesen Kern nicht.
Dein Körper verändert sich ständig. Deine Gedanken wechseln von Moment zu Moment. Deine Meinungen ändern sich über die Jahre. Was genau bleibt gleich?
Die Vorstellung eines unveränderlichen Selbst ist eine nützliche Fiktion. Sie hilft uns, unser Leben zu organisieren und mit anderen zu interagieren. Aber sie ist nicht die Realität.
Das Ich ist eher wie ein Fluss als wie ein Stein. Ein Fluss behält seinen Namen, obwohl das Wasser ständig wechselt. Ähnlich behalten wir unsere Identität, obwohl sich alles an uns verändert.
Diese Einsicht kann befreiend sein. Wenn das Ich nicht festgelegt ist, dann bist du nicht gefangen in dem, was du bisher warst. Veränderung ist immer möglich.
Gleichzeitig brauchen wir ein gewisses Maß an Kontinuität. Ohne ein Gefühl von Selbst wäre normales Leben unmöglich. Die Kunst liegt darin, Kontinuität zu erleben, ohne an einem starren Selbstbild festzuhalten.



